Reitweisen

Grundsätzlich entstammt jede Reitweise einst der Gebrauchsreiterei. Heute werden nur noch wenige Pferde für die Gebrauchsreiterei eingesetzt. Viel mehr hat sich der Mensch das Pferd zum Freund und Freizeitpartner gewonnen. Für mich baut jede Reitweise auf einer Basis auf. Die für mich logischste Basis habe ich in der akademischen Reitkunst gefunden.

Sie definiert eine Ausbildung des Pferdes, die sich an den Idealen der alten Meister, sowie Erkenntnisse der modernen Biomechanik und Anatomie orientiert. Die natürlichen Gänge und die Gesunderhaltung des Pferdes sind hierbei stets im Vordergrund. Durch sysematische gymnastische Übungen wird das physische und psychische Wohlbefinden des Pferdes gefördert. Die Dressur sollte dem Wohle des Pferdes dienen, nicht das Pferd der Dressur. Die akademische Reitkunst vereint für mich somit geschichtliches wie auch wissenschaftliche Erkenntnisse, welche logisch und begründet nachvollziehbar sind. Durch Bodenarbeit, Gymnastizierung, Biegung und Seitengänge wird die Leichtigkeit in jeder Ausbildungstufe erreicht, wodurch wir auch wesentlich zur Gesunderhaltung des Pferdes beitragen können. Ist eine gute Basis vorhanden, stehen viele Wege offen. In welche Richtung es mich danach zieht, hängt von den körperlichen Konstitutionen des Pferdes wie auch jene des Reiters ab. Zudem ist die Reitweise auch eine Intressensfrage, welche vom Menschen beeinflusst wird.

 

"Wir reiten keinen Stil, sondern Pferde"    Jean-Claude Dysli.